- Autor:
- Matthias Wittekindt
- Rechte:
- frei zur UA
Warum bringen vier Jugendliche einen Fernseher in den tiefen Wald? Hier hat sich scheinbar eine spiritistische Gruppe zusammengefunden, um einem Ritus zu frönen, der in seiner Obskurität nicht nachzuvollziehen ist.
Was mystisch anklingt, ist jedoch „nur“ die Sinnsuche der Jugend. Tine, Bettina, Ingrid und John gehen in den Wald, um einen Fernseher zu zertrümmern. Ein kultureller Befreiungsschlag. Sie erliegen der Illusion, sich selbst unter ihresgleichen finden zu können. Doch sie finden die Antwort nicht. Die Antwort jedoch, was ganz am Anfang des Menschseins war, kommt zu ihnen. Die Angst. Die Angst vor dem Tod weniger, als die vor dem Ungewissen und vor der Leere. Und diese Angst ist nahe der Lust. Diese Jugendlichen kämpfen mit dem Leben, einige von ihnen gehen dabei verloren: Bettina geht mit einem Wilderer und dessen zwergenhaftem Sohn mit, Tine bleibt in einem Baum, der nahe den Sternen ist – eine Art Lynceus, der Türmer im Faust, der von den Welten hinter dieser Welt berichtet. Ingrid und John werden ein Paar und finden den Weg aus dem Wald. Dorthin werden sie wohl nicht mehr gehen – allenfalls noch kleine Ausflüge an den Waldrand mit der Familie.
Ein modernes jugendhaftes Märchen, das immer noch die mystische, märchenhafte Kraft des Waldes zu nutzen weiß. Mit viel Atmosphäre und leichter Sprache geschrieben, versteht es Matthias Wittekindt in seinem neuen Theaterstück, die Verborgenheiten der Seele hervorzubefördern und eine Parabel für grundlegend Menschliches zu finden.