Everlasting Love

Die großen Liebespaare der Weltliteratur erscheinen im Theater einem frisch verliebten Jugendlichen. Romeo und Julia, Leander und Hero, Tristan und Isolde erzählen ihm ihre Liebesgeschichten. Sie fragen sich: Wessen Liebe war wohl die stärkste? Und: Ist in der heutigen Zeit überhaupt noch so etwas wie immerwährende Liebe möglich?
Alex glaubt fest daran. Seine Angebetete hat ihm eine Mutprobe auferlegt: er soll den idealen Ort für ihren ersten Kuss ausfindig machen. Die Freude des 15-Jährigen über das Gelingen dieses Unterfangens währt nicht lange. Aus Versehen wird er nämlich vom pflichteifrigen Nachtwächter des Theaters dort eingesperrt. Was jetzt? Verzweiflung macht sich breit.
Schon eilen ihm die literarischen Liebespaare zur Hilfe. Da fühlt man sich doch gleich besser, wenn man in Sachen Liebe von so hochkarätigen Experten beraten wird und zusätzlich noch einen Schnellkurs in Weltliteratur bekommt.
Aber die große Enttäuschung folgt auf den Fuß: Alex’ Freundin hat in der Zwischenzeit seinen besten Freund ihm vorgezogen. Alex ist blind vor Wut und leidet schwer an seinem gebrochenen Herzen. Jetzt können ihm auch Romeo, Julia und Co. nicht mehr helfen. Denn sie sind nur für wahre Liebende sichtbar.
Wenn da nicht noch Sandra wäre, die Tochter der Theaterschneiderin. Mit Bügeln und Schuheputzen kann sie ihn ablenken. Und es gelingt ihr noch etwas: Alex verliebt sich doch tatsächlich in sie und vergisst seinen Schmerz.
Tja, heutzutage bringt man sich eben aus Liebeskummer doch nicht gleich um. Das bleibt den Liebenden der Literatur überlassen. Aber die ewige Liebe gibt es auch heute noch, oder?

UA 13. Mai 2003, Kammerspiele, Salzburg; Regie: Michael Schilhan