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Kaiserverlag

Einbruch

Profitheater Kinder- & Jugendstücke
Autor:
Martin Ohrt
Besetzung: 4D / 3H / / Sim
Rechte:
frei zur UA
Typ:
Jugendstück
Anmerkung:
ab 11ca. 70 Min

Im Supermarkt lernt Marcel die selbstbewusste Nina kennen, als er gerade überlegt, ein Armband zu stehlen. Als er zögert, steckt sie es für ihn ein, und er stiehlt für sie eine Tafel Schokolade.
Am nächsten Tag lassen sie zusammen eine Lederjacke für Marcel mitgehen.
Bei einem neuerlichen Einbruchsversuch in einem Modegeschäft werden sie von Nico überrascht, der will die Polizei anrufen. Bei dem Gerangel, ihn daran zu hindern, versetzt Nina Nico einen Stoß, er bleibt bewegungslos liegen. Marcel möchte Hilfe holen, Nina sofort flüchten. Marcel ringt mit sich, lässt Nico aber liegen und eilt Nina hinterher. Auf ihrer Flucht nehmen sie den Autobus, Nina übergibt Marcel das Handy von Nico, das sie beim Gerangel an sich genommen hat. Ein Fahrscheinkontrollor steigt ein, Nina entwischt, aber Marcel wird von dem Kontrollor der Polizei übergeben, weil er keinen Fahrschein hat und sich nicht ausweisen kann. Die Polizei findet Nicos Handy bei ihm, lässt ihn aber vorerst heimgehen. Marcel gibt an, dass Nina Nico gestoßen hat. Beide machen ihre Aussagen und beschuldigen sich nun gegenseitig.

Ein rhythmisches, schnelles Stück über zwei Jugendliche, die familiären und gesellschaftlichen Konventionen entkommen möchten.


Leseprobe

1. Szene

Marcel: Und das funktioniert?
Nina: Probier’s doch einfach.
Nimmt ihren Einkaufskorb wieder in die Hand.
Marcel: Und wenn sie uns erwischen?
Nina: Mich hat noch nie jemand erwischt.
Geht weiter. Marcel greift zögernd nach einer Packung, zieht seine Hand wieder zurück, eilt Nina nach.
Marcel: Ich glaub, ich kann das nicht.
Nina: Das ist so simpel. Das kann jeder Idiot.
Marcel: Das heißt es immer. Und am Ende hast du nur Stress.
Nina: Du musst nur schnell genug sein. Selbst wenn die Kameras hier alle echt wären. Was denkst du, wie langweilig das ist, vor so einem Bildschirm zu sitzen, auf dem du immer das gleiche siehst, stundenlang. Irgendwann siehst du gar nichts mehr. Und du hast nicht nur einen Schirm vor dir, sondern eine ganze Wand. Eine Wand so groß wie im Kino. Das kann niemand überblicken.
Marcel: Und an der Kassa? Die merken das bestimmt. Und dann piepst es auch noch.
Nina: Bei mir hat noch nie was gepiepst. Du tust einfach so wie immer. Auf keinen Fall nervös werden. Die haben einen Riecher dafür. Vor allem, wenn du lauter Billigzeug in deinem Wagen hast. Da sind ja Sachen dabei, die würden nicht mal Tote freiwillig essen.
Marcel: War alles auf der Liste.
Nina: Wenn du dich schon von deiner Mutter schicken lässt, hast du dir wenigstens eine Belohnung verdient.