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Kaiserverlag
Besetzung: 9D / 8H / / 2Dek (Optimalbesetzung) oder mit Mehrfachbesetzungen / Simultanbühne
Originaltitel:
Three Winters
Übersetzung:
aus dem Englischen: Karen Witthuhn
Anmerkung:
Susan Smith Blackburn Preis, New York 2015

Dies ist die Geschichte der Familie Kos, die in einem ehemals aristokratischen Haus in Zagreb lebt.
Die Saga spannt sich, beginnend auf den Ruinen der Monarchie über die Zeit des Kommunismus, des Zerfalls Jugoslawiens und der Demokratie bis hin zum Beitritt in die EU.
In einem turbulenten und kontroversen Mikrokosmos wird das Leben dieser Familie plastisch, und abstrakte Historie wird zu einem lebendigen und erfahrbaren Gebilde, das uns alle angeht.
Hier wird vor allem europäische Geschichte und ihre Auswirkungen, denen sich niemand entziehen kann, mit Humor und Spannung aufbereitet.
Diese unterschiedlichen, vor allem weiblichen Stimmen von Generationen aus der Vergangenheit und der Gegenwart lassen uns teilhaben an einer Entwicklung, die die Konsequenz sozialer und politischer Prozesse ist.
Das Familiäre und vermeintlich Private gelangt unaufhaltsam in den Strudel der Geschichte und kämpft dort um sein Überleben. Doch es sind in diesem Stück immer die Frauen, die mit ihrer Stärke das Leben erhalten und über die Generationen tragen.

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Rezensionen

UA: National Theater, London, 03. Dezember 2014
Regie: Howard Davies

‘Without question the finest new play of the year’ - Sunday Express

‘Clever family drama that encompasses 60 years of Croatian history’ - Independent

‘A rich and sophisticated journey through Croatia’s turbulent post-War history’ - Evening Standard

‘Epic. Informative. Unexpected’ - Time Out

‘An excellent production dominated by fine female performances. A big play that shows how family lives are determined by history’ - Guardian

‘Generous, surprising and extremely powerful. No director so compellingly brings together detail and panorama’ - Observer

‘A work of startling emotional power. A fine, intelligent piece of theatre, lingering in the mind long after the curtain falls’ - City AM

Dtspr. EA: ETA Hoffmann Theater, Bamberg, 19.05.2017
Regie: Sibylle Broll-Pape

... großes Schauspiel ... Szenenapplaus ...
Das episch angelegte Stück mit seinen starken, konsequent auserzählten Frauenfiguren, scheint die Nerven der Schauspieler zu kitzeln.
nachtkritik.de, 19.05.2017

Regisseurin Sibylle Broll-Pape ... gibt der Generationengeschichte Zeit, Luft, Raum und grandioses Darstellerpersonal zum Entstehen, bis ein glänzender Text auf der Bühne steht, der davon erzählt, wie Zeitumstände Menschen prägen und Geschichte sein Subjekt wirklich nur ganz selten glücklich macht. ...
Tena Stivicics Text erzählt von vielem, und trotz dieser Vielheit entsteht ein konzentrierter, fesselnder, gut dreistündiger Theaterabend. Denn der Text und seine inszenatorische Umsetzung packen zu wie eine Faust am Kragen - und schütteln das Publikum durch. ...
Dieses permanente innere und äußere Gedeihen und Verderben der Figuren ist das eigentliche Movens dieses textreichen Stücks, und nach der Pause ist dann soviel Kenntnis des Personals und ihrer Umstände hergestellt, dass sich nahezu zwangsläufig allerlei glänzende Dialoge ergeben, die sogar Szenenapplaus einfordern. ...
Denn es braucht starke Schauspielerinnen, um die Stärke jener kroatischen Frauen zu demonstrieren, an denen die Geschichte ihres Landes sich abarbeitet. Nach "Drei Winter" weiß man definitiv mehr.
Deutsche Bühne, 19.05.2017

Keine Angst, man muss im Grunde nicht mehr von kroatisch-jugoslawischer Geschichte wissen als der durchschnittliche Zeitungsleser. Auch das nicht immer chronologische Umherschalten zwischen den Zeitebenen fällt nicht schwer, so wie trotz der Mehrfachbesetzungen die Generationen und Personen mit gelinder Anstrengung zu identifizieren sind. ...
Ein angelsächsisch-konsumierbares Drama, das in Bamberg grundsolide inszeniert wurde. Man könnte bösartiger auch sagen bieder, aber nach so manchem Regisseurstheater-Exzess ist ein gesundes Maß an Konvention auch erholsam.
Es sind fesselnde, bedrückende Szenen enthalten.
FT. 22.05.2017

... ein lohnender Abend!
Art5drei, 23.05.2017

Premiere: 17.02.2018, Großes Haus, Theater Freiburg
Regie: Peter Carp

„Ein einziger Schauplatz, realistische Dialoge, psychologische Auseinandersetzungen – und, weil es sich um eine junge und emanzipierte Dramatikerin handelt, zusätzlich eine feministische Perspektive auf die Transformation von Zeitgeschichte in ein Familiendrama, das vier Generationen von Frauen umfasst.“
(Bettina Schulte, Badische Zeitung, 19.02.2018)

„Für die Freiburger Inszenierung hat Bühnenbildner Kaspar Zimpfer das Große Haus mit mobil einsetzbaren und auf Geschichtspatina gestalteten Seitenwandsegmenten in ein entsprechend möbliertes, wandvariables Puppenhauszimmer verwandelt und ihm mit einem auf die Drehbühne dahinter ausgelagerten Treppenhaus Tiefe gegeben. Das macht das altmodisch Reißbretthafte der Textkonstruktion schön sichtbar und stimmt auf den nostalgischen Ton ein, in dem Peter Carp das Stück inszeniert.“
(Jürgen Reuß, Nachtkritik, 17.02.2018)