- Autor:
- Matthias Wittekindt
- Typ:
- Trilogie
- Anmerkung:
- Mann ohne Beil I / Der Held der Frauen II / Freigang III
Die Theatertexte „Mann ohne Beil“ I, „Der Held der Frauen“ II und „Freigang“ III sind als Trilogie des Werdens, Suchens und Erlösens durchaus als ein Ganzes zu betrachten, auch wenn jedes Stück als abendfüllender und abgeschlossener Teil für sich steht.
Diese Wittekindtschen Menschen haben in allen Lebensstufen, die in den jeweiligen Teilen schwerpunktmäßig beleuchtet werden, eines gemeinsam: Sie kämpfen in einem absonderlichen Küchenrealismus, den der Autor ohne naturalistische Pedanterie für sie ersonnen hat, um ihre Existenz – ganz gleich, ob diese erst im Entstehen ist oder einer letzten Erfüllung zugeführt werden soll.
Sie wehren sich dagegen, vereinnahmt zu werden, schicksalhaft Immergleiches zu wiederholen, in spießbürgerliche Zwänge gedrückt zu werden oder Lebensträume aufzugeben. Die meisten scheitern an sich selbst, den anderen Menschen und der Lebenslüge. Nur einer erfüllt seinen Wunsch nach Verwandlung und Entmenschung: Er wird zum raumsprengenden Baum und „entfaltet hoch über allen Trümmern seine mächtige Krone unter den Sternen.“
Matthias Wittekindt über seine Trilogie „Drei Fahrten“:
Mann ohne Beil I
Der Held der Frauen II
Freigang III
Unter Familie versteht man normalerweise eine Konstellation, die man ganz kurz: „Mann, Frau und Kind“ nennen könnte. Vielleicht kommen noch die Großeltern und die Enkel dazu. Von dererlei sind alle Figuren der Trilogie sehr weit entfernt. Sie haben das noch nicht erreicht. Die 15jährige Rachel aus „Mann ohne Beil“ muß ihren etwa gleichaltrigen „Mann“ erst mal dazu bringen, überhaupt in die Zukunft zu blicken. Die 35jährige Anja und Thomas in „Der Held der Frauen“ sind sich noch nicht klar, ob sie eine Beziehung überhaupt ertragen, und der 65jährige Herr Voss aus „Freigang“ hat zwar ein ganzes Leben lang in seiner Familie gelebt, allerdings immer in dem Glauben, daß er eigentlich mit einer anderen Frau hätte zusammensein sollen, mit Nina, seiner Haushälterin.
Viel Verwirrung. Was alle Hauptfiguren jedoch gemein haben, ist die Tatsache, daß sie ununterbrochen daran denken mit einem Partner so etwas wie eine Familie zu gründen. Mit ihren romantischen Vorstellungen im Kopf gehen sie über Leichen …