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Kaiserverlag

Don Giovanni oder Der letzte Mann

Komödie in zwei Akten, frei nach Don Giovanni oder Der bestrafte Wüstling von Wolfgang Amadeus Mozart und Lorenzo da Ponte
Profitheater Komödie und Boulevard
Autor:
Max Gruber
Besetzung: 3D / 5H / 1DEK
Rechte:
Frei zur DEA

Dieses Stück ist in der Glamour-Welt der Mode, im Modehaus „Da Ponte“, angesiedelt. Don Giovanni ist ein ehemals sehr erfolgreicher Modeschöpfer, ein in die Jahre gekommener Liebhaber, der sich vergeblich gegen die Zeit und den Zeitgeist stemmt: Gendering, Binnen-I, Frauenquote, Gleichbehandlungsbeauftragte… Es sind schwere Zeiten für den schwer bedrängten Herzensbrecher. Die Frauen weigern sich, Beute seines unersättlichen Eroberungsdrangs zu werden. Sie durchschauen ihn und seine Unfähigkeit zu lieben, sehen die tragische Lächerlichkeit eines zu echter Beziehung unfähigen Mannes.
Don Giovanni kreist um sich selbst und um ein ewiges Thema: Wie finden Frau und Mann zueinander? Wer verführt wen? Die Frauen sind nicht mehr hilflose, in Wut und Trauer zurückgelassene Opfer männlicher Verführungskünste, sie sind selbstbestimmt und emanzipiert. Gibt es deshalb weniger gebrochene Herzen? Die Zeiten ändern sich, aber ändern sich auch die Menschen? Das Spiel von Liebe und Verführung, von Lust und Begehren in einer sich wandelnden Gesellschaft ist ein ewig gültiger Stoff, aus dem das Theater schöpft.


Leseprobe

GIOVANNI: Und dann? Dann willst ihn festhalten, den Augenblick. Das geht aber nicht. Jeder Mann weiß das. Also muss man wieder vom vorne anfangen... Aber die Frauen? Die wollen, dass der Augenblick bleibt. Dass er treu ist. Aber Treue ist das Festhalten am Unmöglichen! Ein Fahrrad fällt um... ohne Ständer. Stillstand ist der Tod!
Schau’ sie dir doch an, die ach so treuen Männer. Die fadisiert mit ihrer Frau zusammensitzen und verstohlen jedem Hintern nachschauen... Wie sie ihre Frauen mit Desinteresse und heimlichem Verrat für die eigene Mutlosigkeit bestrafen. Und der einzige Gesprächsstoff ist ein Grabtuch aus Schweigen, das sich über ihre einst so große Liebe gebreitet hat... Ich sage dir, mein Freund, Treue ist in Wahrheit Verrat. Verrat am Leben. Verrat an der Liebe. Verrat an den Frauen.



Rezensionen

Uraufführung: 14.07.2016, Wiener Lustspielhaus, Regie: Adi Hirschal

Max Grubers heiter-unverkrampfte Version des Opernklassikers... Verständnisvolle Freunde herzhaften Gesangs werden sommergerechte Erheiterung finden. (Der Standard)

Der geniale Autor Max Gruber ging sehr frei mit dem Libretto von Lorenzo da Ponte um und goss es in eine wienerische Fassung, die mit Humor und Situationskomik überzeugen konnte. (Kurier)