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Kaiserverlag

Diebstahl?

Amateurtheater Komödie und Boulevard
Besetzung: 2D / 3H / 1DEK
Originaltitel:
Theft
Übersetzung:
Deutsch von Sonja Sporer und Laura Bacher

Ein wohlhabendes Ehepaar muss bei der Rückkehr in sein Haus feststellen, dass Einbrecher das gemeinsame Heim verwüstet und es um etliche Wertgegenstände erleichtert haben. Einer der Diebe ist jedoch überrascht worden, versteckt sich in einem Schrank und wird entdeckt. Als der Einbrecher nicht als der Polizeiinspektor, den er angesichts seiner Entdeckung vorzutäuschen versuchte, identifiziert werden kann, entspinnt sich zwischen diesem, dem Ehepaar und dessen ebenfalls anwesenden, verheirateten Freunden ein Szenario von Verhör, Fluchtversuchen, Vorwürfen und In-Frage-stellen der als wertvoll erachteten Männerfreundschaft, Verdächtigungen und ehelichen Problemen.
Dreh- und Angelpunkt dieser Auseinandersetzungen ist der rührige Einbrecher Spriggs, der mit dem Mut der Verzweiflung alle psychologischen Tricks und das Wissen, das er über die Anwesenden während seines Raubes erlangen konnte, einsetzt, um seine Freiheit wiederzubekommen. So weiß er beispielsweise über das wahre Alter der Hausbesitzerin Bescheid, das er aus einer vor dem Gatten versteckt gehaltenen Geburtsurkunde entnehmen konnte, weiß um die Beziehung, die der wohlhabende Gatte zur Frau des Freundes hegt, da er ein Goldamulett mit deren beider Foto stahl. Das Einbrecherproblem verlagert sich zusehends ins Zwischenmenschliche und zum Eheproblem. Konfliktstoffe liegen offen zutage, und der Dieb wird zum Versucher, indem er die herausgefundene Safe-Kombination dem finanziell schwachen Ehepaar preisgibt. Letztendlich erweist sich dieser als leer, die finanziell abhängige Ehefrau des Wohlhabenden hatte die Verwirrungen des Einbruchs genutzt, um das Geld aus Rache an ihrem Mann zu entwenden.
Die moralische Verkommenheit der Freunde scheint verwerflicher als der Diebstahl aus der Not, und so ist es nur verständlich, dass man den Dieb am Schluss laufen lässt.
„Diebstahl?“ ist ein ironisches Vergnügen, gespickt mit beißenden Sätzen, dreisten Meinungsumschwüngen und vielen scharfen Kommentaren über Ehe, Geld und Kriminalität.

UA im Theatre Royal, Windsor, London