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Kaiserverlag

Brutto Madonna

Profitheater Dramatik, Zeitstücke
Besetzung: 1D / 3H / 1DEK

Albert, ein Tagelöhner, erzählt seine Lebensgeschichte: Als uneheliches Kind geboren, im ständigen und handgreiflichen Streit mit seinem Stiefvater, nimmt er unqualifizierte Arbeiten an. Er ersticht bei einem Überfall einen Wächter und entkommt ohne Beute, schlägt sich mit Hilfsarbeiten durch und frönt dem Alkohol. Er arbeitet als Zuhälter und gerät in einen nicht abreis-senden Strom von Gewalt und Inhaftierungen. Von seiner Familie wird ihm der Erbanteil für den Hof ausbezahlt. Er verleiht und vertrinkt das Geld.
Der Theatermonolog wird durch die skurrile, unmittelbare Ergänzung mit drei Figuren belebt: Tex, der den jugendlichen Albert verkörpert, einer lebendigen Madonnenstatue als Inkarnation von Alberts Mutter und einem sich bewegenden "Hirschgeweih". Nach dem Selbstmord Alberts erscheint Tex als bereits im Jenseits Existierender, den die Heilige Maria aufgenommen hat.
Der "Tiroler Sozial-Western" war 1997 das bei den Tiroler Volksschauspielen in Telfs umjubelte Erstlingswerk von Lorenz Gutmann.
Pressestimmen
Tiroler Tageszeitung, 26. Juli 1997: Ein verheißungsvoller neuer Stern am Autorenhimmel scheint mit dem bisher nur als Schauspieler in Erscheinung getretenen Tiroler Lorenz Gutmann aufzugehen.
Tiroler Tageszeitung, 4. August 1997: … bei den Tiroler Volksschauspielen in Telfs mit starker Publikumsresonanz uraufgeführt … Lorenz Gutmann, Innsbrucker Schauspieler mit Münchner Adresse, macht sich in "Brutto Madonna" klug und sensibel über dieses Leben her … Markus Völlenklees fulminante Inszenierung spiegelt die Ingredienzen des Absturzes: Zorn, Gewalt, Traumata, Kitsch, Sehnsucht. Durch Gutmanns dramaturgischen Kunstgriff werden Alberts Erinnerungen und Projektionen sichtbar … Eindrucksvoll ist [Lorenz] Gutmann/[Markus] Völlenklee/[Elmar] Drexels Umgang mit dem Thema: sie vereinnahmen Alberts Leben, aber mit Lust zur Identifikation, mit einem Hauch von Utopie, unverfälschten Tönen und frei von Sentimentalität.