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Kaiserverlag
Besetzung: 3D / 9H / Simultanbühne
Originaltitel:
Kopalnia
Übersetzung:
Martin Pollack

Adzio ist ein junger Mann in einer polnischen Stadt, die einstmals vom Reichtum des Bergbaus lebte. Nun sind die Bergwerke geschlossen und das Leben ist zum Stillstand gekommen.
Halblebige Stadtbewohner vegetieren in monotonen Tagesabläufen ohne sinnvolle Beschäftigung dahin. Sogar die Hunde langweilen sich ganz entsetzlich und sehnen sich nach neuen, reichen Herrchen.
Adzio träumt von seiner unerhörten Liebe zu Julia, die wiederum auf ihren imaginären Musiker-Freund wartet.
Als ein Fremder in die trostlose Stadt zieht und sich bei Adzios Eltern einmietet, kommt wieder ein wenig Bewegung in die tote Stadt. Was will er? Ist er ein Talentesucher? Ist er der Tod?
Die ominöse Königin und ihr Begleiter Karol reisen in diesem demokratischen Land in die ärmsten Gebiete. Als sie auf ihrer Fahrt Walek, den Großvater Adzios, überfahren, nimmt ihn der Fremde in ein anders jenseitiges Leben mit.
Doch Walek hinterlässt seinem Enkel unerwarteterweise ein kleines Vermögen und dieser eröffnet damit eine Kneipe in der Stadt.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, und so kann das Leben, wenn auch etwas mickrig, wieder von neuem beginnen.
Der junge polnische Autor Michal Walczak schreibt unbekümmert-witzig, skurril- pointiert und erbarmungslos zeitgenössisch. Dieser Stil lebt von der Überraschung und von der schnellen Wendung. Sein großes Thema Arbeitslosigkeit ist für ganz Europa von Bedeutung. Interessanterweise lässt er seine Geschichte in eben jener Stadt spielen, in der einstmals Gerhard Hauptmann seine „Weber“ ansiedelte.
Niemals waren Lemuren so komisch und realistisch scharf gezeichnet wie bei Walczak!