- Autor:
- Bernd Liepold-Mosser
- Anmerkung:
- nach Hermann Melville
Die Geschichte des Schreibers Bartleby ist die einer Verweigerung jeglichen Handelns. Bartleby, ein sonderbar existentialistischer, vorkafkaesker Mensch, dem in seiner ganzen Rätselhaftigkeit kaum beizukommen ist, lehnt zunächst alle größeren Büroaufgaben ab. Bald aber ist er nicht einmal mehr bereit zu kopieren und weigert sich schließlich, sich von seinem Arbeitsplatz zu entfernen. Sein Weltentzug endet letztendlich in Kerkerhaft und Tod.
Die Erzählung, die Herman Melville, der Verfasser des "Moby Dick", 1853 schrieb, ist auch heute noch ein groteskes Abbild eines einsam-verzweifelten Individualisierungsprozesses im statischen Getriebe der Gesellschaftsnormen. Ein Aufschrei, der in seiner Stille tödlich verhallt
UA: 31. Mai 2001, Düsseldorfer Schauspielhaus
Regie: Alexander Kubelka