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Kaiserverlag

Tschechow

Profitheater Monologe
Besetzung: 1H / /
Rechte:
frei zur UA
Typ:
Monolog
Anmerkung:
77 mal 7 Zeilen plus ein Gedicht

Ein Mann schaukelt. Der Rhythmus des Schwingens bestimmt den Rhythmus der Sprache und oder umgekehrt. Sein Reden ist ein strenges Gedicht, in 77 mal 7 Zeilen gepresst. Sein Denken ist das Schwingen zwischen einem Hin und einem Her, zwischen Vergangenheit und Jetzt, zwischen Gestern und Heute. Er bewegt sich zwischen einer menschlichen Außenwelt, dem „Außenda“ und einer Innenwelt, dem „Innendrin“. Was sein rhythmisches Denken preisgibt, ist die ferne und verschwommene Erinnerung an seine Großeltern, an Aggressivität, an den Krieg, den Faschismus?, und die Kindheit. Dies steht im Kontrast zu seinem jetzigen Dasein, seiner Sehnsucht nach Anerkennung, nach „Applaus“. Ein Dichter erscheint und trägt ein Gedicht vor: „da hund“. Das Gedicht erscheint sonderbar fremd, angesichts einer Realität und dem Denken des Wartenden und Schaukelnden. Vielleicht ist dies fast lachhafte Auftreten Anzeichen für die Unfähigkeit einer Kunst, wirksam zu sein. Das Warten nähert sich dem Ende, ein einfahrender Zug wird hörbar – die Großmutter? – das Ende der Gedanken? – eine Ankunft?
Der Text ist sprachexperimentell, einer strengen Form unterworfen, die allein optisch bereits Wortbilder entwirft und vollzieht mittels der Schaukelbewegung des Schauspielers eine Gedankenstruktur nach, die schwer fassbar, jedoch sehr bilderreich und atmosphärisch dicht gestaltet ist, so dass ein poetischer Monolog und eine verschroben-psychologische Gedankenreise entstehen.